Termin in der Lungenfachklink Gauting

Multiple Sklerose so hat es in meiner Lunge ausgesehen

Die Fahrt dahin war echt exotisch. Ich bin durch Dörfer gekommen, bei denen ich mir nicht sicher war, ob die schon wissen ob der 2. Weltkrieg vorbei ist ;-). In der Klinik angekommen kam das Aufnahmeprozedere und ich bin in ein Quarantänezimmer gekommen. Man sagte mir ich müsste solange hier bleiben bis ich einen negativen Corvid-19 Test habe, obwohl ich schon den vollen Impfschutz hatte. Also kam das Stäbchen in die Nase und das Prozedere hat begonnen. Aber in einer Lungenfachklinik ist man doppelt vorsichtig … verstehe ich auch.

Die Testreihe hat begonnen

Zuerst kam ein EKG und dann wurde die Sauerstoffsättigung am Ohrläppchen gemessen. Das am Ohr war schrecklich, man bekommt eine Salbe daraufgeschmiert die unglaublich heiß wird und nach ca. 20 Min (die fast unerträglich waren und nie enden wollten) kam ein kleine Pieks ins Ohr und es wurde Blut entnommen. Da mein Ohrläppchen gekocht hat, habe ich den Pieks gar nicht gemerkt.

Ich kam zurück auf mein Quarantänezimmer und habe weiter gewartet auf meinen „hoffentlich“ negativen Covid-19 Test. Abwechselnd kamen Ärzte zu mir wegen dem Eingriff von Morgen zur Aufklärung (Anästhesist und die Stationsärztin). Ja ich wurde in Vollnarkose gelegt.

Um 18.30 war es dann soweit, ich war negativ und durfte auf mein richtiges Zimmer. Hier wurde ich mit einem 75 Jährigen netten Mann zusammengelegt und dann kam auch mein Essen. Wenn Du Hunger hast isst man alles … Käse, Brot und Quark … ey bin isch voll Vegetarier 😉

Die Bronchoskopie (Lungenspiegelung) wurde für ca. 13 Uhr angesetzt

Ich musste natürlich nüchtern sein und durfte so gut wie nichts zu mir nehmen. Um 10 Uhr wurde ich zu weiteren Test gerufen. 6 Minuten gehen (ebenerdig), im Glaskasten (kam mir vor wie Zaberer Houdini) in ein Röhrchen pusten und dann kam wieder meine Lieblingssalbe am Ohrläppchen zum Einsatz (war genauso scheiße wie den Tag vorher … das gefällt mir nicht 😉 )

Zurück im Zimmer, wartete ich brav auf meinen Einsatz zur Bronchskopie. Mein Mitbewohner hatte es schon hinter sich und er bekam Mittags schon was zu essen … mei sah das lecker aus. Ich habe dann die Schwester gebeten das mir wenigstens einen Tropf anklemmt das ich Flüssigkeit bekomme.

Um 13.30 war es dann soweit. Ich wurde abgeholt und lag schon 10 Min später auf dem Behandlungtisch. Der Doc unterhielt sich mit mir und auch die Schwestern waren sehr beruhigen, aber der Mann sagte immer Herr AnwanderER zu mir. Ich sagte ihm dann ein ER weniger ich heiße Anwander und meinte ja klar Herr AnwanderER. Dann meinte ich nur, wenn Sie noch einmal AnwanderER zu mir sagen, sage ich Herr DoktorER zu ihnen, natürlich mit einem Lächeln in der Stimme und im Gesicht. An mehr kann ich mich nicht mehr erinneren.

Aufgewacht bin ich dann wieder im Aufwachraum.

Schon noch arg wackelig auf den Beinen

Die Schwester verlangte im Aufwachraum das ist nun von der Liege in den Rollstuhl sollte, aber ich musste mich so Konzentrieren das ich überhaupt von meinem Bett hochgekommen bin. Wieder auf dem Zimmer, habe ich dann immer wieder vor mich hingedöst und war wirklich ca. 3 Stunden noch ziemlich neben der Kapp. Nach Abendessen, lesen und Fernsehen war dieser Tag auch überstanden.

Am nächsten Tag kam am Vormittag die Stationsärztin in unser Zimmer und meinte das die Pathologie morgen eh nicht besetzt ist weil Vatertag war, würde sie uns raten nach Hause zu fahren und sie würde sich telefonisch melden wie die Ergebnisse ausgefallen sind und ob wir nochmals in die Klinik müssten.

Anruf aus Gauting

Ich war schon etwas nervös weil die Stationsärztin am Freitag und am Montag nicht angerufen hat. Das ist aber dann wieder ein Sache die mir gefällt, denn wenn es was akutes ist dann rufen die gleich an, oder der Sanni steht schon mit Blaulicht vor der Türe. Am Dienstag hat die Dame dann angerufen und mir den Befund mitgeteilt „Sarkoidose“. Eine Autoimmunkrankheit die allerdings mit eine Kortisontherapie behoben werden kann. Der Befund wanderte dann zu meine Lungenmann der die nötigen Schritte eingeleitet hat. Der Befund wurde auch zu meiner Neurologin gesendet, weil es möglich ist, das hier auch ENDI die Finger im Spiel haben könnte.

Also wieder Kortision „Prednisolon“

Ich habe schon für Präventivschläge vorgesorgt: Sauerkraut, Äpfel, Johgurth um die beschädigte Darmflora wieder aufzubauen, bzw. zu schützen. Ich habe beim Hausarzt eine Tablette beantragt die Magenschonend ist (hatte ich 2016 beim Schub auch), aber dieser hat mir davon abgeraten, da diese Tabletten (dessen Name nicht genannt werden darf) sehr umstritten und Leberbelastend sind. Da Leber mein weiteres Sorgenkind ist habe ich es sein lassen. Der Hausdoc meinte nur: Essens halt vorher was, das was im Magen ist, denn das hat die gleiche Wirkung.

Mit Kortision kennt sich jeder MS Kranke aus, aber ich muss sagen so sehr ich gegen dieses Medikament hasse, hat es in einer Woche auf jeden Fall ein Verbesserung der Kurzatmigkeit bewirkt. Ich kann jetzt wieder Strecken gehen ohne eine Pause in der Halbzeit zu machen und das stimmt mich fröhlich.

Ich nehme jetzt das Kortison in der 2. Woche, vier sind angesetzt (Ende ist der 26.06.21) und dann beginnt das Ausschleichen. Ich bin auch sehr zuversichtlich das es weiterhin besser geht wird.

Stand: 04.06.21