Ein besuch beim HNO ist immer gut, oder?

Naja wenn man Gesund, oder ohne schlechte Diagnose wieder herausgeht, ist der HNO toll. Es wurden bei mir Untersuchen gemacht, weil etwas mit der Atmung nicht stimmte somit hat die HNO Ärztin angeordnet ich bekomme ein Gerät, das ich von 22.30 Uhr bis 06.00 tragen muss um meine Atmung in der Nacht zu messen.

Ich sah aus wie ein Cyborg

Eine Woche später hatte ich dann erneut einen Termin in der Praxis um das Gerät abzuholen und vorher eine Einweisung zu erhalten. Als das Gerät an mich hingebaut war, sah ich aus wie ein Robotermensch aus den Sciences-Fiction Filmen und ich fragte mich, wie zum Geier soll ich da schlafen?

Als das tägliche Routineprogramm am Abend zu Ende war, habe ich brav um 22.30 Uhr mein Schlafkorsett angelegt und bin ins Bett gegangen. um exakt 06.00 Uhr hat das Gerät aufgehört zu messen und mein Wecker klingelte … Aufstehen und fertige machen. Noch am selben Tag habe ich das Gerät zur Praxis zurückgebracht und einen Termin für den nächsten Tag zur Auswertung erhalten.

Es wurde noch schlimmer als erwartet … Schlaflabor

Am Morgen hatte ich dann einen Termin bei der HNO Ärztin die das Protokoll der Auswertung vorliegen hatte. Ihre erste Frage nach der Begrüßung war „Schlafen sie in der Arbeit ein!?“ und ich habe sie unsicher angesehen und gesagt, „eigentlich nicht, aber manchmal am Morgen und am Nachmittag, fallen mir schon fast die Augen zu, dann trinke ich einen Espresso und laufe ein paar Minuten.„. Sie meinte dann nur „sie haben massive Atemaussetzer im Schlaf, sie bekommen nur 75 % Sauerstoff. Ich werde sie in ein Schlaflabor überweisen„. Na toll ich war vor Freude wie elektrisiert 🙄.

Nach drei Monaten hatte ich dann einen Termin im Schlaflabor im Vinzentinum in Augsburg. Ich musste um 22.15 Uhr antreten. Es war ein Einzelzimmer das mit Bildschirmen und Lautsprechern ausgestattet war. Ich durfte Vorher keinen Alkohol trinken, denn der könnte das Ergebnis verfälschen. Um 22.30 Uhr kam dann die Nachschwester und nach einer fünf minütigen Einweisung (Fenster geschlossen halten, klingeln, wenn man auf die Toilette muss usw.), wurde angefangen mich zu bekleben.

Nach einer Stunde hingen dann gefühlt fünf Km Kabel an mir. Ich hätte eigentlich keine Bettdecke benötigt, weil ich mich mit Kabel zudecken konnte. Ich habe dann versucht eine Position zu finden bei der ich schlafen konnte aber das war nicht so einfach möglich, es zog und zerre an allen Ecken. Nach einiger Zeit habe ich dann endlich richtiggelegen und versucht zu schlafen.

Multiple Sklerose Schlaflabor
Auf diesen Bild kann man nur 1/4 der Kabel sehen. Foto: Heiner Anwander

Beim ersten umdrehen haben ich  mir ein Kabel herausgerissen und schon nach einer Minute war die Schwester da und hat mich wieder zusammengesteckt. Ich hatte nicht das Gefühl geschlafen zu haben, als dann um 5.30 die Türe aufgegangen ist und die Schwester auf mich zutrat und sagte: „So das war’s ich mache sie gleich los und dann dürfen sie gehen.“ Sie meinte allerdings, dass ich massive Atemaussetzer hatte und sie würde eine Schlafmaske bestellen. Wenn ich das nicht mache bin ich stark Schlaganfall und Herzinfarkt gefährdet, ich solle nochmals beim HNO vorsprechen.

Das ganze Desaster noch einmal

Eine Woche später hatte ich wieder einen Termin bei der HNO Ärztin und sie hat das bestätigt, also habe ich der Bestellung der Maske zugestimmt, allerdings musste ich nochmals einen Termin im Schlaflabor wahrnehmen um eine Nacht mit der Maske dort zu schlafen.

Also ging der ganze Mist nochmals los, diesmal um 21.15 antreten, eine Stunde bekleben lassen, Licht aus und versuchen zu schlafen. Vorher wurden noch verschiedene Modelle aus- und anprobiert und es ging wieder in eine fast schlaflose Nacht über. Pünktlich um 5.30 ging wieder die Türe auf und die Nachtschwester hat mich von den unzähligen Kabeln befreit.

Ich durfte das Gerät (alles sauber in einem Koffer verpackt) gleich mit nach Hause nehmen und wir haben gleich einen Termin zur Auslesung des Geräts in drei Monaten gemacht. Bei dem Termin wurde dann der Speicherchip ausgelesen und ich wurde gelobt für die vielen Benutzungsstunden. Ich habe jetzt eine lebenslange Begleiterin im Bett, ich kann aber auch ohne sie nicht mehr schlafen.