Wie sieht es mit den Entzugserscheinungen aus

Gemüsesticks als Ersatz für Zigaretten

Willkommen in meiner kleinen Anti-Rauch-Gruppe

Meine Euphorie sprudelt nur so in mir hoch. Ein normal denkender Mensch würde sagen „Mensch, dann hau halt Deine Kippen, die du noch hast, einfach weg und fange endlich an“. Nein das möchte ich nicht. Ich habe mir meinen Plan ausgedacht und diesen möchte ich durchziehen.

Nun habe ich eine liebe Nachbarin „unsere heilige liebe Sylvia“ um Rat gefragt. Sylvia ist seit gefühlten 224 Jahren Heilpraktikerin und kennt sich in Dingen aus, die man meist ohne Chemie und mit der Pflanzenwelt lösen kann.

Liebe Sylvia ich Danke Dir für Dein Wissen und Deine Hilfe:

Lieber Heiner!

Was auch gut ist, sind diese länglichen Kaugummi, einzeln verpackt, in die Hemdtasche gesteckt, rausziehen, wie eine Zigarette, dran schnuppern wie bei einer Zigarette, dann auseinanderwickeln – entpacken – langsam in den Mund schieben – bewusst machen, das ist auch zur Karotte – Tupperdosen dabei haben – auch Selleriewurzel nimmt etwas die Gelüste, als Ersatzhandlung gut wirksam. Die Nicotinkaugummi sind auch nicht schlecht, weil sie die Körperliche Sucht/Abhängigkeit abmildern.

Chlorella Algen eingenommen können das Nicotin – Gemisch gut binden und wieder ausscheidungsfähig machen. Und viel Brennesseltee hilft das auzuscheiden, was über die Nieren ausscheidungsfähig ist. Einmal am Tag fest schwitzen – also aus eigener Kraft zum Schwitzen kommen – dann kann man über die Haut entgiften. Die Reste aus dem Körper sollten raus, damit der köperliche Erinnerungsfaktor weniger wird. Was dann noch bleibt ist das Limbische System mit dem Suchtzentrum was darauf lauert und Druck macht und auch Stress macht » nimm den Druck aus der Sache, ich kenn viele die sind rückfällig geworden – doch haben sie nie aufgegeben, immer wieder von neuem angefangen – und irgendwann wurden die Nichtraucherphasen immer länger und irgendwann waren es dann schon 1 oder mehr Jahre – in vollkommener Freiheit, und frei sein will jeder also nicht unter Zwang handeln müssen.

Vor allem der Geruchsinn braucht am Längsten um zu kapieren, dass da jemand (Du) eine Entscheidung getroffen hat, der Geruchsinn braucht am längsten, denn er tritt auch im Limbischen System aus (der Nerv). Der Drang dauert aber nicht allzulang, so ca. 3 Minuten, dann ist es wieder vorbei. Am schwersten sind die Rituale, wie nach dem Essen oder so, da muss man rauszögern mit Hände waschen, Zähne putzen, kaltes Wasser ins Gesicht, dann sind die 3 Minuten DRANG wieder rum.

Du hast schon so viel geschafft, auch diese Trennungen waren unschön, und die nächste Trennung die Kippen betreffend schaffst du auch wieder. Was dem Geist hilft, ist zu visuallisieren, wie du nach einem Wochenende in den Bergen, frische – kühle – würzige Luft einatmest – freisein geniessend, wieder nach Hause zurückkommst und lächelst und die Dankbarkeit fühlst in dir, dass du allmählich frei entscheiden kannst, wohin dich deine nächsten Schritte führen, also Druckgefühle bewusst wahrnehmen nicht verdrängen und dann das Gefühl der Freiheit bewusst herbeiführen, (so echt wie möglich) aus der Erinnerung heraus, je öfter du das wiederholst, Druck wahrnehmen – Freiheit wählen und fühlen – wird dir das Gehirn allmählich glauben und es wird immer leichter. Am Anfang glaubt einem das eigene Hirn nicht, dass man das tatsächlich jetzt wirklich will.

Ich weiß von was ich red, denn ich hab das auch schon mitgemacht. Zu Wein und Bier gehen dann auch noch die Salzstangerl und Ingwerstäbchen und Studentenfutter. Ich freue mich für dich – über diesen Entschluss, doch sei nachsichtig mit dir. Ich helf dir wenn´st mich brauchst.

Also Tupperdose: Karottensticks, Selleriesticks, Paprika und Peperoni aufgeschnitten – der Mund, die Kiefer wollen beschäftigt sein, doch mit was » das bestimmst in Zukunft du selbst.

Bei deiner mail von heute habe ich zuerst gedacht mir bleibt das Herz

stehen 🙂 – ich drück dich LG Sylvia

Die Naturheilpraxis von Sylvia »

Chemie, wie Nikotinpflaster, oder Nikotin Kaugummis sind mit Sicherheit ein Hilfsmittel, aber ich denke das Haupthilfsmittel muss der Kopf sein. Ich habe mir lange gesagt, wenn es im Kopf nicht Bing gemacht hat, helfen Dir keine Pflaster, Therapien, oder sonstiges. Auch ich kenne einige Kollegen die immer wieder aufgehört haben und nach 1, 2 Monaten wieder mit der Kippe beim rauchen waren. Der Kopf ist das Ziel und keine Chemie.

Nach 30 Jahren muss man getrennte Wege gehen

Manchmal braucht man eben länger um es zu kapieren

Keine Sorge lieber Leser, ich spreche hier nicht von meiner Frau, sondern ich trenne mich von der Raucherei. Nach 30 Jahren ist es nun gut und ich habe meinen Entschluss gefasst.

Ich werde nun noch meinen Bestand von 5 Schachteln wegqualmen und dann ist Schluss. Ob es an den schlauen Sprüchen, oder an den Ekelbildern auf den Schachteln lag, oder dem unendlichen Quengeln meines Vaters, dem vielen Geld, das ständige „Warum rauchst Du eigentlich“ meiner Kinder, meine Frau die permanent gesagt hat „rauch doch mal weniger, Du bist ständig auf dem Balkon“, oder sonst ein Grund, weiß ich nicht. Ich denke alles waren Tröpfchen die das Fass nun zum Überlaufen gebracht haben.

Tu es oder tu es nicht es gibt kein Versuchen!

Quelle: Meister Yoda

Als ich 15 war, oder wie alles begann

In meiner Familie war rauchen verpöhnt, oder unter Androhung der Todesstrafe verboten. Allerdings bin ich als Rauchkind aufgewachsen. Ich hatte zu Hause immer die besten Vorbilder … nein nicht meine Eltern. Meine Eltern sind beide Nichtraucher und die paar Zigarren die mein Papa bei einem Europacup-Spiel wenn Bayern gespielt hat, zähle ich nicht als Raucher.

Ich bin in einer Gaststätte aufgewachsen und bis vor 7-8 Jahren war ja dort das Rauchen erlaubt. Manchmal, wenn am Freitag Abend die Kartenspieler in der Bauernstube saßen und man vor lauter Qualm seine Hand nicht vor Augen sah, oder das selbe auch am Sonntag beim Frühshoppen, hier war passiv rauchen ja gang und gebe.

Nein ich möchte das nicht als Ausrede suchen, oder verwenden, denn das rauchen hat in der Clique begonnen um cool zu sein. Alle haben geraucht nur ich aus Angst vor Ärger nicht. Michael S., Christian E., Richard E., Roland M., sowie Andrea A. und Britta R. aus dem Dorf, oder den Nachbardörfern (alle selbst Raucherkinder) waren Fleißig beim Qualmen, nur ich nicht.

Nach ein paar dummen Sprüchen hatte ich plötzlich einen Klimmstängel in der Hand. Nun ich habe zuerst gepafft und dachte das sei es schon. Ich habe dann eine professionelle Gebrauchsanweisung zum rauchen erhalten … rauchen in 3 Schritten, oder in 3 Schritten zum coolen Raucher. Nachdem mir mitgeteilt wurde „Du paffst ja nur“, habe ich versucht den Qualm zu schlucken, aber das war auch falsch. Michael S. erklärte mir dann:

  1. an der Kippe ziehen
  2. „Haaaaa der Papa kommt“ sagen (dann zieht es den Rauch direkt runter)
  3. Auspusten

Bitte bitte, verstehe das nicht als Gebrauchsanweisung zum wie werde ich Raucher in 3 Schritten!!! Finger weg von den Kippen … ich darf das sagen, denn ich bin betroffener.

Nach Punkt 2 hat mich erst mal schier der Schlag getroffen und ich musste fürchterlich husten … somit habe ich Punkt 2 und 3 auf einmal, sogar mit Tränen unterstrichen. Somit wurde ich in den coolen Kreis der Raucher aufgenommen.

Halb geschälte Karotte, Schneidebrett, was soll das?

Ok ich gebe zu, ich bin etwas abegdrifftet. Das Titelbild hat natürlich auch einen Sinn. Das  war am Wochenende der erste Probelauf um den Ausstieg zu erleichtern. Mir wurde mitgeteilt, dass man sich leichter tut, wenn man seine Gewohnheiten (Raucherpausen) beibehält. Bedeutet ich gehe nach wie vor rauchen, aber statt eine Kippe anzuzünden, knabbere ich an Gemüsesticks. In dem Fall eine Karotte.

„das brauche ich jetzt“, oder „das habe ich mir jetzt verdient“!

An diesem Wochenende habe ich eine Karotte geschnitten und in eine Frischhaltebox (ab jetzt meine „Karottenbox“) gelegt. Wir Raucher neigen ja gerne dazu, während oder nach einer Stresssituation sofort eine rauchen zu gehen. Es kam dann natürlich auch zu einer Stresssituation und ich habe zur Karottenbox gegriffen, bin auf den Balkon und habe eine Karotte geraucht, nur ohne Feuer. 🙂

Ich war erstaunt es hat funktioniert, ich empfand das gleiche tröstende, oder belohnende Gefühl wie bei einer Zigarette.

Mir ist klar dass ich erst am Anfang stehe und noch einen weiten Weg vor mir habe. Noch kann ich ordentlich aufschwätzen, weil ich ja noch die Restbestände rauchen werde, als mein Körper bekommt ja noch sein Gift, aber am Donnerstag wir Schluss sein und ob ich dann noch so aufschwätzen werde? Wir werden sehen. Auch ist mir klar dass ein paar Kg Karotten das rauchen nicht ersetzen werden. Es gehört ein hohes Maß an Disziplin, Beherrschung und Ehrlichkeit zu sich selbst dazu.

So und jetzt belohne ich mich mit einer Zigarette, denn das habe ich mir verdient. 😉

Abschließend noch mein Leitspruch:

Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen … ja Meister Yoda 🙂