2. Lumbalpunktion Uni-Klinik Augsburg 2016

Multiple Sklerose Tod

Fand im Krankenzimmer statt

Die 2. Lumbalpunktion fand in meinem Zimmer im Krankenhaus (siehe Megaschub 2016) statt und das ganze war recht unspektakulär.

Eine Assistenzärztin hat einen Besucherstuhl auf den Tisch gestellt, den Tisch an mein Bett gezogen und ich saß gebeugt auf meinem Bett. Dann hat sich die Ärztin über mich gebeugt und gestochen und das Liquor entnommen. Das wars.

Hier war nichts zu beantstanden. Die Ergebnisse waren negativ, also keine Besonderheiten!

Megaschub 2016

Multiple Sklerose Endi tobt

„Heiner, es wird Zeit für einen Denkzettel!“ Endi hat getobt!

Stichtag: 1. Dezember 2016, gegen 7.00 Uhr! Ich bin „normal“ in die Arbeit gegangen. Fuhr mit dem Auto von Aichach nach Friedberg und bin da wie immer in den Zug nach Augsburg eingestiegen, da wir ja keine Parkplätze haben in der Stadtmitte, bzw. Bahnhof.

Bei der ersten Haltestelle ist mein Kollege Martin zugestiegen und wir sind wie jeden Tag, gemeinsam an den Hauptbahnhof gefahren um in die Firma zu gehen. Als wir aus dem Bahnhofsgelände draußen waren, sagte er zu mir „wieso läufst Du so komisch?„. Mir ist das so gar nicht aufgefallen, aber als es mir gesagt wurde bemerkte ich das ich humple, meinen Fuß nachziehe und sah im Schaufenster das  meine rechte Körperhälfte total herunterhing.

Eine Ausrede war in diesem Fall parat

Ich konnte das selbst nicht erklären und nachdem es auch andere bermerkt haben bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich sagte das ich mir das Bein beim Gassigehen mit dem Hund verletzt habe. Ich musste mich dann sehr konzentrieren um einiger Maßen ordentlich zu laufen, aber besorgt war ich trotzdem.

Alles war irgend wie in einem Schleier gehüllt

Es sah alles irgend wie anders aus … alles so fremd. Ich kann das nicht Beschreiben oder Erklären, aber ich fühlte das irgend was absolut nicht stimmte. Das dies ein Schub nach 12 Jahren sein könnte ist mir in diesem Moment nicht in den Sinn gekommen.

Es ging Schlag auf Schlag … Endi war wach und böse auf mich

Multiple Sklerose Endi Angriff
Foto: Pixabay/RobinHiggins

Dann ging es schnell. Innerhalb kürzester Zeit kam ein Kollege nach dem anderen und wollte was wissen. Dann kam noch eine Kollegin zu mir und sagte „wann können wir den Newsletter versenden“, ein anderer Kollege fragte mich nach einem Passwort und dann bin ich plötzlich in eine Welt eingetaucht, bei der sich alles auf einmal dumpf und in Zeitlupe anhörte und aussah. Ich dachte mir hat jetzt mein Stündchen geschlagen? Ich fühlte mich orientierungslos und irgend wie gefangen.

Plötzlich wurden die Stimmen wieder klar und ich hörte einen Kollegen sagen: „wir müssen den Notarzt rufen“. Alles um mich herum packte mich plötzlich und sie transportierten mich in das Zimmer des obersten Chefs in der eine Couch war und hier wurde ich dann hingelegt … ich stammelte dann noch zu meinem Kollegen das Passwort und es müssen heute noch so viel Newsletter raus und Moritz, beachte das Du nur 5.000 pro Stunde versenden kannst … dann kam auch noch unser Personalleiter (mein lieber Uli) und der oberste Chef ins Zimmer und diese redeten von einem Schlaganfall und das machte mich noch nervöser.

(Immer wenn ich diese Szene vor Augen habe treibt es mir die Tränen in die Augen … heute noch)

Sanitäter kamen

Nach einer Zeit kamen Menschen mit komisch grellen Anzügen … ja klar das waren Sanitäter. Sie haben mir fragen gestellt und ich habe diese auch beantwortet (Name, Alter, wie viele Finger sehe ich, wo ich mich gerade befinde). Dann kamen die Standarduntersuchungen wie Blutdruck, Plus usw. Ich kann mich noch genau an die Gesichter der beiden Rettungssanitäter erinnern und ich weiß auch das ich mit ihnen noch herumgewitzelt habe. Sie fragten mich dann ob ich gehen kann oder ob sie mich Transportieren müssen. Ich sagte ich kann noch gehen und ich fühlte mich nicht mehr so orientierungslos. Ich fühlte mich wohler.

Als ich dann im Krankenwagen gelegen bin, sind wir „blau“ Losgefahren … nein nicht betrunken sondern mit Blaulicht und Martinshorn …

Notaufnahme Krankenhaus Augsburg … (da ist/war noch Luft nach oben)

Der Rettungssanitäter hat dann dem behandelten Arzt in der Notaufnahme brav den ganzen Vorgang geschildert in einer medizinischen Sprache die ich nicht verstanden habe, aber es klang sehr professionell …
Ich bin eingefahren worden und auch relativ schnell ins CT (Computertomographie) gekommen. Nachdem erstmal ein Schlaganfall ausgeschlossen wurde lag ich exakt fünf Stunden im Gang der Notaufnahme. Schlafen ist nicht drinn, weil es viel Unruhe gegeben hat … ich hatte nichts zum lesen, kein Wasser nichts. Da können fünf Stunden sehr lange werden. Hier gibt es für die mittlerweile Uni-Klinik noch nachholbedarf. Ich weiß das ich nicht der einzige Mensch auf Gottes Erdboden bin, aber die Versorgung in der Notaufnahme war nicht gut … nein ich möchte den Bediensteten nicht unrecht tun, die Versorgung in der Notaufnahme war überlastet! Insgesamt von Einlieferung bis Check-in im Zimmer sind 7 Stunden vergangen.

Besuch in der Notaufnahme

Nach ca. drei Stunden stand plötzlich meine Ex-Frau und ihr Vater vor mir. Nach einem 30 Minuten Gespräch haben wir uns darauf geeinigt das sie jetzt nach Hause fahren, sie versorgt ihre beiden Kinder soweit und kommt dann wieder. Macht ja Sinn weil hier konnte sie außer im Weg stehen nicht viel machen. Sie sind dann am Nachmittag auch gekommen als ich endlich in meinem Zimmer gewesen bin.

Multiple Sklerose oder Schlaganfall
Foto: Pixabay/gerald

Ich war in der Stroke-Abteilung im 9. Stock

Da es immer noch nicht klar war ob ich einen Schlaganfall oder einen Schub hatte, wurde ich noch am selben Tag in die Stroke-Abteilung verlegt … da möchte ich nie wieder hin. Es ist eine Art Intensivsation für Schlaganfallpatienten. Einmal pro Stunde kommt eine Schwester ins Zimmer und schaut ob alles in Ordnung ist. Man hängt an „gefühlt“ 1.000 Kabeln und einmal pro Stunde wird automatisiert der Puls und der Blutdruck gemessen … Schlafen unmöglich da man alle halbe Stunde geweckt wird. Ja ich weiß das wird seinen Grund haben und ich will ja nicht Jammern.

Neben mir lag ein Mann der schon seinen 3. Schlaganfall gehabt hat und ab dem Hals gelähmt war. Er musste die Schwester anbimmeln das sie ihm die Nase putzt … er hatte auch noch Schnupfen. Er musste sie mehrmals Bitten ihm die Nase zu putzen das er Luft kriegt. In einer der gelähmten Hände hat seine Ehefrau ihm ein Kuscheltier in Form eines Schaafes eingeklämmt. Das war die ganze Zeit in seiner Hand und wenn es herausgefallen ist, habt es die Schwester wieder in sein Hand geklemmt.

Ich weiß das ist sehr hart aber ich habe diesem Mann gewünscht das ihn der letzte Schlag, doch lieber erschlagen hätte … Gott kann so grausam sein, oder? Am nächsten Tag erfuhr ich von dem Mann das er Doktor der Gynäkolgie war und bis zu seinem 60. Lebensjahr noch praktiziert hat und dann kamen die Schläge … nach und nach! 🙁 Das Leben kann so gemein sein!

Der Tag nach einer schlaflosen Nacht

Ich war froh als es Tag wurde und ich hoffentlich von diesem Zimmer befreit wurde. Es kam am Vormittag eine Ärztin und ist mit mir ein paar Sachen durchgegangen und sie sagte mir auch das ich jetzt hier raus kann aus der Stroke-Abteilung und „in normal“ gelegt werde.

Endlich in einem normalen Zimmer

Ich wurde dann verlegt und es war viel angenehmer als in Stroke! Ich möchte das nicht schlecht reden, aber aus der intensiv heraus zu sein ist schon angenehmer.

Täglich kam die Visite am Vormittag und hatte Fragen gestellt und auch einige Tests gemacht und diese auch notiert.

Multiple Sklerose depressionen
Foto: Pixabay/PublicDomainPictures

Trauma hin oder her

Ob man dieses schreckliche Erlebnis, das mich wahrscheinlich nie wieder los lassen wird, als Trauma sehen kann, sei dahingestellt. Ob ich eine Psychotherapie benötige oder nicht, weiß ich auch nicht. In der REHA hatte ich mehrere Sitzungen mit einer Psychotherapeutin und sie sagte das ich auf dem besten Wege bin das alles zu verarbeiten. Ich bin sicher das dieser Megaschub irgend etwas in meinem Hirnkästchen zerschossen hat.

Am 09.12.2016 wurde ich vom Krankenhaus entlassen … was ein Fehler war

Um es kurz zu machen, sechs Tage später wurde ich wieder eingeliefert! (siehe Beitrag Stoßtherapie Prednisolon Kortison)

Vom Krankenhaus hatte ich dann einen Termin bei einem MS-Zentrum bekommen, dieser war sechs Tage nach meiner Entlassung. Zwischen den Ärzten im KH und MS-Zentrum wurden dann noch Details geklärt und ich konnte Entlassen werden. Im Krankenhaus hat man mir noch eine zwei Tagesdosis Kortison mitgegeben und er war der Meinung das würde ausreichen und das Medikament könne abgesetzt werden. Ich sollte dann den Termin im MS-Zentrum wahrnehmen um ein weiteres Vorgehen zu Besprechen.

Mein Zustand verschlechterte sich und ich habe es nicht mal gemerkt

Ich habe eigentlich den ganzen Tag im Bett verbracht, viel geschlafen und mich körperlich erholt … dachte ich. Als der 15.12.2016 da war, hat mich meine Ex-Frau mit dem Auto ins MS-Zentrum gebracht. Der Weg dahin war vom Parkhaus bis zur Praxis sehr beschwerlich (ca. 200 m, Fatigue). Meine Ex-Frau musste mich stützen weil ich schlecht zu Fuß war. Alle 100 Meter musste ich eine Pause einlegen. Nach gefühlt 10 Stunden und 25 Kilometern (waren es natürlich nicht) waren wir endlich in der Praxis und kamen auch recht schnell dran.

Bei allen Prüfungen durchgefallen

Nach einer Warenbestandsaufnahme (Frage-Antwortspiel) durch den Arzt, ging es an die motorische Begutachtung … Anwander 5 setzen. Ich bin bei allen motorischen Tests durchgefallen. Einbeinstand, Hand gegendrücken, Zeigefinger zur Nase bei geschlossenen Augen, auf einem Bein hüpfen, Arme nach vorne heben (wie ein Schlafwandler) bei geschlossenen Augen, die Hände schnell drehen, Refexe an Hand, Knie und Fußknöchel … ich glaube das war es. Der Arzt sagte mir nur, ich kann im Moment nichts für sie tun, Herr Anwander, Sie müssen sofort wieder ins Krankenhaus.

Alle Mauern stürzten plötzlich ein

Eine Welt ist für mich zusammengebrochen. Wir standen kurz vor Weihnachten. Meine Töchter waren für kurz nach Weihnachten eingeplant. Ich hatte in der Arbeit in neun Jahren zwei Krankheitstage und jetzt gleich 2 oder mehr Wochen. Ich hatte einen riesen Horror davor wieder in die Notaufnahme zu müssen. Der Dr. versprach mir, weil ich vor kurzem schon im Krankenhaus war wegen der gleichen Sache, würden die mich gleich durchwinken. Das haben sie auch, aber erst nach fünf Stunden! Fünf Stunden auf einem Klappholzstuhl sitzen kommt einer Folter aus dem Mittelalter gleich.

Vielleicht hätte
man mehr Geduld und
Verständnis haben müssen

Der Schub hat was im Sicherungskasten zerschossen

Meine Ex-Frau war sowieso saugrantig auf mich, weil ich mich nicht an ihr Geburtsdatum im MS-Zentrum erinnert habe (sie wurde als Betreuungsperson benannt und als ich gefragt wurde wann sie denn Geboren ist, sagte ich versehentlich das Gebutsdatum meiner ersten Frau). Ich weiß das ist mir sehr sehr peinlich gewesen und ich schäme mich jetzt noch (2019) dafür, aber der Schub hat auch was in meinem Oberstübchen zerschossen. Ich habe noch heute manchmal solche Aussetzer. Mir tat das damals sehr leid für meine Ex-Frau, das wollte ich nicht.

Zurück wieder zum Krankenhaus

Als ich „endlich“ in der Station 9 oben war wurde ich schon von der mir bekannten Schwester mit Namen und Verwunderung begrüßt. Eine traurige Freude war das auf meiner Seite. Also das ganze wieder von Vorne!

Ob ich bei meinem ersten Krankenhausaufenthalt eine hatte oder ob es der zweite war weiß ich nicht mehr genau. Die Werte der Punktion waren im grünen Bereich. Die Untersuchung wurde auch im Krankenzimmer gemacht ich saß auf meinem Bett, die Ärztin hat den Esstisch hergeschoben, sich mir einem Stuhl darauf gesetzt und gestochen. Nach dieser coolness war ich dann auch Locker. Die eine Stunde liegen und viel trinken blieb mir aber nicht erspart.

So gingen die Tage immer näher an Weihnachten

Das man da traurig wird, wenn der Arzt nicht sagen kann ob ich an Weihnachten nach Hause kann oder nicht, sollte klar sein. Meine Töchter haben mich auch besucht genau wie 3-4 Mal pro Woche, meine Ex-Frau. Meine Eltern, Geschwister, alle waren da. Ich habe viel gelesen und hatte nette Leute in meinem sechser Zimmer. Ja wir waren zu sechst.

Eines Tages kam die Ärztin rein ins Zimmer und sagte: „Also meine Herren, das eines klar ist, sie, sie, sie und sie, dürfen die nächsten drei Monate nicht Auto fahren. Sie sind Schlaganfall-Patienten und könnten Doppelbilder sehen“. Dann habe ich natürlich zu Schlucken begonnen, denn dann konnte ich ja nicht in die Arbeit. Das ich bis Mitte 2017 aus dem Verkehr (Krankgeschrieben) gezogen war mir bis dato nicht bewußt. Ich frage die Ärztin ob ich auch betroffen bin und sie Frage mich ob ich Doppelbilder sehe und ich sagte Nein, dann sie nicht betroffen, sagte sie.

Foto: Pixabay/Gellinger

Autofahren konnte ich trotzdem nicht

Doppelbilder sah ich zwar nicht aber meine rechte Körperhälfte war stark eingeschränkt und ich hätte nicht ordentlich Gas geben, bzw Bremsen können. Auto zu fahren wäre Selbstmord und Mord an anderen Verkehrsteilnehmern gewesen. Ich hätte mich auch gar nicht fahren trauen. Wenn ich gelaufen bin habe ich meinen rechten Fuß nachgezogen, also da wäre Autofahren schon sehr optimistisch bzw. lebensgefährlich gewesen.

Am 24.12.2016 wurde ich entlassen

Es war noch ein ziemlicher Kampf vor Weihnachten entlassen zu werden. Ja ich weiß die Gesundheit geht vor und heute weiß ich auch das ich im Notfall im Krankenhaus bleiben hätte müssen/können.

ich habe
mich selbst
getrieben

Als Familienvater möchte man an Weihnachten zu Hause sein. Heute (2019) sehe ich das anders. Ich wollte damals bei meiner Familie sein, aber das war irgendwie schon der Anfang vom Ende. Vielleicht war damals schon klar das es auf dauer so nicht weiter gehen wird!

Multiple Sklerose Hopfensee Enzensberg
Dieser Winter war besonders hart im Janunar. Der See war komplett zugefroren das man auf ihm Laufen konnte. Foto: Pixabay/pphwurm

Da ich im Krankenhaus schon vorbereitet wurde, dass ich gleich anschließend (so schnell wie möglich) in die Reha kommen sollte, wurden hier schon die Maßnahmen eingeleitet. Entschieden habe ich mich für Enzensberg am Hopfensee im Allgäu und relativ zügig war die Genehmigung von der Krankenkasse da. Es wurde mir gesagt das es relativ schnell gehen kann dass ich den Marschbefehl bekomme.

Aber es gab noch ein paar Sachen zu organisieren

Weihnachten war dann vorbei und meine Töchter sollten am 27.12.16 zu uns nach Aichach kommen. Am 27.12.16 erhielt ich dann den Anruf aus Enzensberg, es wäre ein Platz JETZT frei geworden und ich am 28.12.16 einchecken könnte in ein Einzelzimmer. Ich habe der freundlichen Dame gesagt das dies noch nicht geht ich könnte den Termin nicht wahrnehmen. Als ich das dann meiner Ex-Frau erzählt habe ist diese total ausgerastet, sie hat mich sogar übelst beschimpft, es fiehlen die Worte wie: „Krüppel, ich muss Dich Pflegen, will keinen behinderten Mann„, weil ich den Termin nicht wahrgenommen hatte. Meine Argumentation das ich meine Töchter sehen möchte bevor ich wieder für eine Zeit aus dem Verkehr genommen werde, ist nicht akzeptiert worden (adflfgöhsdföjkaödf556f4fglkadföuhdf64033df_göjnadgökjn/∅Ξ). Zwingt mich nicht diesen Algorhythmus ins Deutsche zu Übersetzen! Da würde ich wahrscheinlich wegen Beleidigung erschossen werden. 🙁

Ich musste noch für die Kortison-Versorgung einen Arzt finden der mir am 27.12.2016 Kortison verschreibt. Meine Ex-Frau hat einen ausgemacht und auch einen Termin dort bekommen. Sie hat mich in die Praxis gefahren und nach einer -wie immer langen- Wartezeit war ich endlich beim Doc. Es wäre sinnvoll gewesen wenn der Doc selbst ein paar Pillen genommen hätte denn wir mussten ihm den benötigten Verbrauch vorrechnen. Er hätte sich um ein vielfaches Verrechnet … ich glaube ich hätte ganz Bayern mit Kortison versorgen können.

Es kam der erneute Marschbefehl

Am 29.12.16 kam dann ein erneuter Anruf aus Enzensberg das ein Platz frei geworden ist und ich am 02.01.17 Einrücken kann. Nun galt es noch einiges zu Organisieren. Packen, Trainingsanzüge kaufen (ich hasse die), Badehosen, Wechselwäsche, WaschPods zum selber waschen … usw. Das Kind meiner Ex-Frau hat mir seinen Laptop zur Verfügung gestellt damit ich auch DVD und Internet nutzen konnte. Nachdem ich die Checkliste von der Reha-Klinik abgearbeitet hatte war ich bereit. Es gab natürlich noch Silvester wo noch meine mittlere Tochter dabei war und für sie ging es am 01.01.17 nach Hause. Mein lieber Schwager hat sie nach Hause gebracht weil ich eben nicht Autofahren konnte und auch nicht wollte. Aber ich bin mitgefahren 😉

Der 02.01.2017 … ich war noch nie auf Reha oder Kur

Der Tag des Marschbefehls kam immer näher und ich wurde immer aufgeregter. Was erwartet mich, wie läuft das ab, was muss ich machen … usw. Am Vormittag ging es dann los, richtung Allgäu und es war auch ein sehr sonniger Tag und dieser spiegelte sich im Schnee sehr toll. Hätte ich nicht gewusst das es noch der tiefste Winter ist, hätte ich fast geglaubt das es Frühling ist.

Nach einer 1 1/2 stündigen Fahrt waren wir in der Rehaklinik Enzensberg. Meine Ex-Frau und mein Ex-Schwiegervater haben mich dahin gebracht.

Nach dem Check-In habe ich mein Zimmer bezogen und meine Ex-Frau und – Schwiegervater sind wieder nach Hause gefahren.

So den nächsten Beitrag (Reha), gibt es in einem eigenen Beitrag.

1. Lumbalpunktion von Dr. Einstein 1994

Multiple Sklerose Tod

Ich hatte unglaublich Angst vor dem Eingriff

Es hieß man darf sich nicht bewegen denn wenn der Doktor vorbeisticht, kann es sein das man für sein Leben lang gelähmt ist.

Was wird bei ein Lumbalpuktion gemacht? Der Arzt entnimmt mit einer Spritze am Wirbelsäulenende etwas Nervenwasser (Liquor) und dieses wird im Labor untersucht. Bei mir waren bei zwei Untersuchungen (1994 und 2016) die Werte im grünen Bereich.

Keine Angst vor der Entnahme

Der Eingriff dauert ca 30 Sekunken und dann ist alles vorbei. Allein der Gedanke, es sticht jemand eine Nadel in meine Wirbelsäule ist schon fürchterlich, aber mach einfach die Augen zu und denke Dir: „wenn ich dich nicht sehen kann, dann kannst du mich auch nicht sehen.“

Er sah aus wie
Albert Einstein

Der Professor sah aus wie Albert Einstein, wirre weiße Haare und die ruhe selbst. Er sagte zu mir „jetzt ziehst Du dein Hemd aus und setzt Dich auf die Liege mein Junge“, dann kamen zwei Schwestern und haben mich an den Schultern gehalten, das ich keine ängstliche Bewegung machen kann. Dann frage mich Albert Einstein (Prof. Kiesling) „huste mal mein Junge“, was ich brav gemacht habe, es stach ein wenig, und er fragte mich „was machst Du denn beruflich mein Junge“ ich sagte ihm das stellvertretender Barchef im Hotel Bareiss bin und er sagte, das sein Lieblingscocktail Whiskey Sour (OHNE Ei ;-)) sei und ich fragte ihn „Herr Professor, können wir jetzt langsam anfangen“ und er sagte „Nein mein Junge wir sind schon fertig.“ Leg dich die nächsten paar Stunden hin sonst bekommst Du Kopfschmerzen aber nach 2-3 Stunden ist alles vorbei! (die Likorwerte lagen nach der Auswertung im normalen Bereich)

Also das ist nicht schlimm. Eine coole Socke (Prof. Kiesling) so einfühlsam und beruhigend auf mich wirkte das er mir so vieeeeeel Angst genommen hat. Der Eingriff damals lief ohne Probleme durch.

Danach muss man sich hinlegen (ca. 1 Std) und viel trinken, machst Du das nicht bekommst Du höllische Kopfschmerzen … tu es lieber!