Jahrtausend alte chiniesische Medizin kann ja nicht falsch sein
Mir wurde von Freunden gesagt das es hilfreich sein kann, bei MS, wenn die alte chinesische Medizin (Akupunktur) anwendet wird. Somit habe ich mir bei meinem Hausarzt Rat eingeholt und dieser hat das bestätigt. Er läßt sich selbst seit Jahren damit behandeln und wendet diese jahrtausend alte Medizinform an sich an und hat sich selbst in den chinesischen Heilkünsten ausbilden lassen.
Je weniger Chemieatombomben desto besser
Somit hatte ich schon 2 Wochen später den ersten Termin. Der Arzt der mich gestochen hat, sage mir das ich die ersten Sitzungen noch nichts, oder nicht viel merken werde, ich solle also Geduldig sein.
Mir wurden eine Sitzung pro Woche angeboten
Ich bin dann einmal die Woche hingegangen und habe mich brav an 12 Stellen an den Beinen/Füßen und Arme/Hände stechen lassen. Ich muss zugeben ein paar stellen waren für mich sehr unangenehm und ich habe die 15 Minuten Einwirkunszeit rückwärtsgezählt, was aber nicht am Arzt gelegen hat, sondern an mir.
Ich habe dann nach 5 Monaten abgebrochen
Es war für mich (ich beton mich) unangenehm/schmerzhaft. Nach ein paar Wochen war es für mich eine Qual da hinzugehen, aber ich muß klar sagen das der Arzt zu mir gesagt hatte, die einen mögen es sehr und die anderen hassen es, dazwischen gibt es nichts. Nach einigen Monaten habe ich es dann sein lassen.
Es hat MIR nichts gegeben
Ich habe immer versucht mich dabei zu entspannen, aber ich denke eher das gegenteil ist eingetroffen. Ich habe erhofft das die 15 Min bald vorbei sind und hatte mehr Freude als die Arzthelferin in Zimmer gekommen ist, um mich von den Nadeln zu befreien, als die Entspannung während der Zeit. Entspannung hatte ich keine!
Du musst es selbst ausprobieren um herauszufinden ob es gut oder schlecht ist
Ich habe es versucht und ich möchte das nicht schlecht Reden. Dem einen kann es helfen und dem anderen nicht. Das muss definitiv jeder selbst herausfinden. Vielleicht bin ich zu ungeduldig das erst das Gesamtpaket zwischen Logopädie, Phyio-, Ergo- und Psychotherapie zusammenhilft. Ich hatte den Eindruck, bei mir nicht. Was auch nicht schlimm ist!!!
Der gesundheitliche Fortschritt ist stehen geblieben
Mein Körper hat sich zu 80% (Stand 03/2019) wieder Erholt und ich denke mehr wird es auch nicht mehr werden (seit 10/2017 gab es keine Fortschitte mehr). Ich habe nach wie vor einen Gleichgewichtssinn wie ein dreijähriger (es war schon schlimmer). Wenn es so bleibt kann ich damit bis an mein Lebensende leben, habe aber immer im Hinterkopf das ich auf einem Mienenfeld Topfschlagen spiele … Fräulein ENDI schläft nur und ist nicht tot!
Am 01.12.2016 bin ich ins Krankenhaus eingeliefert worden. Da es seit langem keine Vorfälle gegeben hat (letzter 2004), hatte ich das auch verdrängt, aber einmal MS, immer MS!
Du sieht diese Krankeit nicht, man sieht nur seine Auswirkungen. Es ist schwer jemandem zu Erklären das man nicht ein fauler Strick ist, sondern Fatigue wieder zugeschlagen hat. Du hast keinen Gips, oder einen Verband. Ich dachte mir schon oft, wenn jemand hinter mir läuft muss der doch denken ich sei Betrunken und sollte ich dann noch Sprechen müssen, denkt derjenige auch noch „der lallt auch noch“. Ich wollte mir am Anfang, wirklich ein Schild auf den Rücken kleben, „ich bin nicht betrunken sondern ich habe MS“ und ich habe mich auch oft selbst ungefragt Erklärt das ich nicht betrunken bin, sondern MS habe.
Die MS Vereinigung Baden-Württemberg AMSel hat eine Kampagne die sich Sichtbar nennt. Hier erzählen betroffene von ihrem Schicksal und Symtomen.
In meiner Physio ist meine Therapeutin immer erstaunt, das ist allein durch die geiste Anstrengung und Konzentration immer „Schnaufen muss wie ein Walross“. Das kostet mich so viel Kraft wenn ich z. B. im Einbeinstand bin und die Augenkontolle zum Boden aufgeben muss. Danach muss ich so stark Atmen als sei ich 1.000 Meter gesprintet und ich brauche eine kurze Pause.
Echtgemeinte Hilfsbereitschaft von meiner Familie, Freunden und Arbeitskollegen
Dieses Hilfeangebot war überwältigend für mich. Ich bekam von allen Seiten nicht nur das Angebot der Hilfe sondern auch wirklich physikalische Unterstützung … von meiner Familie (Töchtern, Eltern, Geschwistern, Neffen, Nichte), Freunde und Arbeitskollegen.
Man stelle sich vor: zwei liebe Arbeitskollegen (und Freunde) haben mich in der REHA (5 Wochen) in Enzensberg 2 x besucht und mir reichlich Futter mitgebracht! In der Not erkennst Du Deine Freunde, aber auch Feinde!
Es scheint die Sonne
Meine Familie hat sich so fürsorglich um mich gekümmert und das machen sie noch heute. Die 2 Wochenenden vor meinem Auszug durfte ich bei meiner lieben Schwester/Schwiegerbruder Übernacht sein um das Drama zu Hause nicht miterleben zu müssen.
Ich bin regelmäßig zum Essen bei meinen Eltern und bei meinem Bruder und bleibe auch über Nacht wenn es später wird.
Dieses Wochende (Ostern 2019) bin ich wieder bei meinem Bruder/Schwiegerschwester zum Essen eingeladen. Meine Schwester meldet sich regelmäßig via Whatsapp und wir telefonieren auch.
Meine Liebe Freundin und leider ehemalige Nachbarin Sylvia steht mir bei meiner Krankheit, mit Rat und Tat zur Seite. Ich bekomme fast täglich eine Whatsapp oder E-Mail von ihr und wir telefonieren und sehen uns auch regelmäßig … Danke Sylvia, danke auch an Mama und Papa, danke an meine lieben Töchter, besonders Lena und Lilly, danke Frauke und Norbert, danke Toni und Rosi, danke Uli und Judith, danke Jörg und Sarah!
Auch meine obersten Chefs, sowie Arbeitskollegen schützen und unterstützen mich wo sie nur können.
Meine lieben Freunde mit denen ich einmal in Jahr am Karfreitag unterwegs bin, kümmern sich so rührend um mich.
Komme mir schon fast wie bei der Oscar Verleihung vor aber das was sie alle für mich getan haben und noch machen, ist Oscar reif 🙂
Ich weiß es nicht, ich kann nicht sagen was einen Schub auslöst?
Es reibt mich schon ein wenig auf, nicht zu wissen kommt noch einer, wo und wann findet die Teufelei statt … das ist irgendwie, wie Topfschlagen auf einem Mienenfeld. Wieder eine Frage die ich dem lieben Gott stellen werde wenn ich vor ihm irgend wann stehen werde.
Stress in der Arbeit, Stress in der Familie, Stress im Freundeskreis
Ich kann leider kein zuverlässiges Muster erkennen.
Als meine erste Frau und ich sich getrennt (2006) hat, hätte doch eigentlich was passieren müssen, oder?
Als ich mich von meiner Lebensgefährtin getrennt habe (2009) hätte doch auch was passieren müssen?
Genau nach meiner Trennung von meiner jetzigen Frau (2018) auch hier hätte doch was sein müssen?
Ab wann wird Fräulein ENDI aktiv?
Ich kann es nicht sagen. Als ich mich von meiner ersten Frau getrennt habe, habe ich auch meine Töchter verlassen müssen und dieser Stachel saß sehr lange seeeeehr tief. Ich war über Monate sehr traurig … ja fast Handlungsunfähig. Das war auch kein Wecker für Fräulein ENDI sie hat friedlich weitergeschlafen.
1997 war ich im Prüfungsstress
Da machte ich eine Umschulung zum Industriekaufmann. Ich musste in 2 Jahre das lernen was Schulabgänger in 3 Jahren Lernen und noch in der Materie „Schulstoff“ ziemlich drinn sind. Ich musste PC Kenntnisse lernen (ich bin das erste Mal 1995 vor einen PC gesessen), musste Rechnungswesen erlernen das für mich bis dato so weit weg war wie der Mars, aber auch hier folgte kein nennenswerter Schub. Die Schübchen von 1995-97 waren Pille-Palle im Gegensatz zu dem Schub von 2016.
Ich habe das Rauchen aufgehört
Im September 2016 habe ich das Rauchen von heute auf Morgen ohne Ersatzdrogen aufgehört. Ich habe 30 Jahre, täglich ca. 25 Zigarretten geraucht und habe mich am 26.09.2016 dazu entschieden, nie wieder zu rauchen.
Auf die Frage ob das ein Auslöser gewesen sein könnte, haben alle Ärzte (Uni-Klinik Augsburg, REHA Zentrum Enzensberg und 2 angesehene neurologische Arztpraxen in Augsburg) den Kopf geschüttelt. Ganz ehrlich … das glaube ich nicht ganz. Ich habe meinem Körper von heute auf morgen sein Gift entzogen, gut wenn das vier Ärzte sagen das es nicht damit zu tun hat muss ich das wohl so glauben … tue es aber nicht 100 %ig.
Verlaufsformen meiner Krakheit kannst Du hier sehen. Es ist der oberste (schubförmige) in der Graphik.
Quelle: Wikipedia
Update und neue Erkenntnisse 05.08.19: (siehe unten)
Hoffentlich muss ich nie bei der Polizei Blut abgeben …
denn die sind nicht gut 😐
Meine Leberwerte sind von Untersuchung zu Untersuchung schlechter geworden. Der Hersteller von Tecfidera (Biogen Idec Ltd, Wirkstoff: Dimethylfumarat) schreibt und sagt auch auf telefonischen Anfragen meiner Neurologin das schlechte Leberwerte durch Tecfidera nicht bekannt sind, aber meine liebe Kräuterhexe Sylvia (Naturheilpraxis Weigl) und ich sind da genau, wie viele andere in zahlreichen Foren, anderer Meinung.
Die Pharmaindustrie ist sehr stark und Einflussreich … Verkäufer mit Dr. Titel? (Bin ja mal gespannt ob meine Seite nun gehackt wird)
Ich stelle die Schulmedizin etwas in Frage und bitte glaube nicht das ich meine Neurologin oder andere Ärzte in Frage stelle, oder in einen Bestechungsskandal sehe. Nein nein bitte auch nicht glauben das ich mit Räucherstäbchen im Keller sitze und die Krankeit wegzaubern will, aber ich habe so meine Erfahrungen gemacht das auch einige Ärzte von der Pharmazie „gesponsert“ werden um deren Präperate zu Vertreiben …
Mir wurde Alepa® Mariendistel Bio-Leber-Tonikum (0.5 L) von meiner Kräuterhexe empfohlen. Wenn ich etws selbst machen kann dann tue ich das auch. Das ist ein pflanzliches Heilmittel was Du selbst bezahlen musst. Ich nehme es 2 x pro Tag ein zusätzlich zu den anderen Medikamenten.
Je weniger Chemiebomben desto besser
Ich verfluche die Pharmazie nicht aber ich denke, man kann vieles machen ohne eine Tablette zu schlucken. Klar, Mariendistel (Complex Mit 80% Silymarin) ist auch eine Tablette aber ohne Nebenwirkungen. Ich HASSE es Tabletten zunehmen und ich HASSE noch mehr Tabletten gegen andere Tabletten zu nehmen. „Oh Herr Anwander wenn sie diese Tablette nehmen, müssen sie diese und diese auch nehmen das sie die besser vertragen.“ Es gibt so viele Dinge die wir selbst machen können, ohne Atombomen zu schlucken.
Wenn jetzt die Frage kommt: „Ja welche denn“, dann ist meine Antwort, such Dir doch selbst eine Kräuterhexe und warte nicht bis sie auf einem Besen vor Dir landet! 😉
Update 05.08.19
Aufgrund eines ganz großen Blutbildes, bei dem ich 80 € selbst zahlen darf wurde eine neue Teufelei entdeckt verdacht „Morbus Wilson“. Ist eine Krankheit bei der die Leber das Eisen und Kupfer im Körper nicht abbauen kann. Es ist nur ein Verdacht aber ich habe verdächtig schnell einen Termin beim Hepatologen bekommen. Normal wäre ein Termin im Dezember gewesen und ich bekam ihn schon am 13.09.19. Erst dann kann ich mehr sagen.
Seit 07.02.17 nehme ich das Medikament Tecfidera ein
Komisch, ein Medikament einzunehmen, welches nicht die Krankeit heilen kann, aber eine vielzahl von Nebenwirkungen hat. Die Verpackung ist toll, innovativ und total stylisch, aber mal ehrlich gesagt … lieber eine schlichte Verpackung haben, aber einen effektiven Schutz. Ich möchte der Pharma-Industrie hier nichts unterstellen, aber wenn es ein Medikament gegen MS gäbe währe das toll … weniger ins Design der Verpackung stecken, mehr in die Forschung!
Ärzte geschmiert von der Pharma-Industrie … nein das glaube ich nicht?
ich weiß es nicht und es ist auch eine haltlose und blöde Verdachtigung, aber ich habe in der Vergangenheit etwas das Gefühl bekommen, dass der Patient entscheiden soll, welche Medikamente bekommt. Mein vorheriger Arzt hat mich wirklich gefagt: „Und Herr Anwander, für welches MS präparat haben sie sich entschieden?“ Ist das meine Aufgabe? Bin ich Arzt? (Es war ein Arzt von einem MS-Zentrum)? Ist das nicht eine Sache von einem Fachmann zu sagen das wir mal jetzt dieses Präperat versuchen, aber vorsicht das hat diese und diese (400) Nebenwirkungen … usw.
Ein anderer Arzt sagte nach einem Telefonat mit dem Hersteller von Tefidera dass es keinen Einfluss auf die Leberwerte hat. Also habe ich vier Wochen keinen Alkohol angerührt. Dann kam die Aussage dass es an meinem Interval-Fasten liegen muss, aber auch das erwies sich als falsch. Nun was treibt nun meine schlechten Leberwerte so in die höhe? Das schlimme ist sie werden immer schlechter 😐 … von Monat zu Monat (letztes Blutbild 06.05.2019).
Allein Allein (Polarkreis 18) und so fühle ich auch manchmal
Ich hätte gerne das mich der behandelte Arzt an die Hand nimmt und Vor-, bzw Nachteile des Medikaments erklärt. Ich kann mit dem Amts-, Arzt- und Anwaltsdeutsch nichts anfangen. Dies sollte übersetzt werden das es ein normalsterblicher auch Versteht. Ich habe die Erklärungen eines Medikaments durchgelesen und außer „und“, „wird“, „kann“, kein Wort verstanden. Beim DMSG (Deutsche MS Gesellschaft) habe ich einige Antworten über das Medikament in Deutsch bekommen.
Das Medikament hat es schon in sich, aber glaube mir, die anderen sind nicht besser, eher noch schlimmer. So weit ich weiß ist Tecfidera, das neueste Mittel auf dem Markt.
Sehe das bitte nicht als Wertung des Medikaments an sondern als eine Wertung meiner Erfahrung. Ich habe nach wie vor eine roten Birne (Flush), an schlechten Leberwerten, abgesehen von den miserablen Lympho- und Leukozyten. Deswegen muss ich ja auch regelmäßig zur Blutkontrolle (Anfangs alle vier Wochen und nach 6 Monaten alle 3 Monate). Interessant ist was löst die rote Birne aus. Ich verstehe das nicht, laut Packungsbeilage ist das eine Nebenwirkung die die ersten zwei Monate auftreten sollte und dann verschwindet. Bei mir war die ersten zwei Monate nichts. Die rote Birne trat erst nach ca. sechs Monaten auf und dann immer um die gleiche Zeit.
Ich habe mich für das zeitenmodel der Einnahme 8.30 Uhr und 20.30 Uhr entschieden. Häufig hatte ich den Flush dann um 11.30-12.15, aber nur von Montag bis Freitag. Nach einigen Wochen war das dann wieder weg und trat nach einigen Wochen wieder auf. Selten, sehr selten hatte ich es am Wochenende. Warum? Das ist eine Frage die ich persönlich dem lieben Gott stellen möchte 😉 .
Meine Tochter hat mich gefragt „Papa, kann ich auch MS bekommen?“ Wenn ich aber ehrlich bin kann ich das nicht zu 100% ausschließen das eines meiner 3 Töchter daran erkranken kann.
Die Medizin sagt Nein, aber Forscher haben da schon etwas zurückgerudert und sagen: „Wir wissen es nicht genau“. Ich habe einen Interessanten Artikel darüber gelesen der das nicht ein-, bzw ausschließt, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering.
Auszug aus einer Veröffentlichung von Redaktion: AMSEL e.V.
… Vorab: Es gibt – heutiger Stand der Wissenschaft – nicht das eine „MS-Gen“. Multiple Sklerose beruht nicht auf einem Gendefekt, deshalb fällt sie nicht unter die Definition der klassischen Erbkrankheit. Trotzdem tritt in manchen Familien MS gehäuft auf, ein Hinweis darauf, dass Erbfaktoren eine gewisse Rolle spielen. Man spricht auch von einer genetischen Vorbelastung.
Vererbt wird allerdings offenbar eine Veranlagung: So liegt das Erkrankungsrisiko eines Kindes mit einem MS-betroffenen Elternteil bei 2 bis 3 %. Heißt im Umkehrschluss: Die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind keine Multiple Sklerose entwickelt, liegt bei 97 bis 98 %. Zum Vergleich: Das MS-Risiko der Gesamtbevölkerung liegt bei 0,1 bis 0,2 %. MS ist also eine vergleichsweise seltene Erkrankung.
…
Quelle: Redaktion: AMSEL e.V., 04.03.2018, www.amsel.de/multiple-sklerose-news
Von einem Auto angefahren zu werden ist also höher?
Also meine liebe Leni, ich kann es nicht ausschließen, aber die Wahrscheinlichkeit ist wäre höher das Du von einem Auto angefahren wirst, was ich nicht hoffe, außer es ist ein Spielzeugauto deines Kindes/er … Das hat aber noch Zeit weil du erst 14 bist (Stand 2019).
Am 25.02.18 habe ich mit dem komischen „Intervallfasten“ begonnen. Dieses neumodische Zeug ist genauso wertvoll, wie Tee trinken und diese Veganer! Diese alkholfreien Radler-Trinker!
Falsch gedacht
Nein es stimmt, Veganer sind nach wie vor alkoholfreie Radler-Trinker, aber das Intervallfasten ist eine gute Sache die ich selbst machen kann, ohne Atombomben in Form von Tabletten schlucken muss. Ich esse um 12 Mittags, 16 Uhr Nachmittags und um 20 Uhr Abends (mein Model). Dann beginnt der Futtertag erst wieder um 12 Uhr mittags am nächsten Tag. Es müssen/sollten 16 Stunden sein die zwischen dem letzten Essen und dem ersten am Folgetag. Das Model kann beliebig umgebaut werden. Der eine kann ohne Frühstück nicht, der andere ohne Mittagessen nicht und der ganz andere ohne Abendessen nicht. Spiele herum was für dich das beste ist.
Also zwischen 20 und 12 Uhr nehme ich nichts zu mir was meinen Insulinfluß im Körper aktiviert (Zucker, Fruchtzucker, Milch, Milchzucker usw). Ich trinke nur Kaffee (schwarz ohne Zucker, oder Tee), oder Wasser in den Zeiten in denen die Müllabfuhr im Körper aufräumt.
Übrigens ich bin jetzt Tee Trinker aber nicht wegen MS oder anderer Gesundheitsbilder … mir hat Kaffee einfach nicht mehr geschmeckt!
Stelle Dir ein Flußbett vor
Mir wurde es so erklärt von meiner lieben Sylvia (Naturheilpraxis Weigl in Aichach), wir stopfen permanent immer was in unseren Suppenschlitz, mal hier einen Keks, mal da ein Gummibärchen, mal da ein Stück Wurst in der Küche usw. und so kommt der Körper nicht rum, immer körpereigenes Insulin fließen zu lassen. Er hat damit keine Möglichkeit aufzuräumen, also die Müllabfuhr kann nicht in das Flussbett fahren um Kranke Zellen in ihren Müllkontainer zu Räumen. Durch dieses Model 16-4-4 werden kranke Zellen sozusagen ausgehungert.
Das ist gut für Entzünungskrankheiten … und wahrscheinlich für andere auch. Es kostet nix und man muss wie schon erwähnt keine Atombomben schlucken.
Mein Ziel war NIE abzunehmen, Fasten heißt immer abnehmen
Immer wenn ich an meine Essenszeiten komme, merke ich wie mein Hunger schreit und ich habe das Gefühl, jetzt kommt die Müllabfuhr und räumt die beschädigten Zellen weg. Allein dieses Gefühl macht mich innerlich zufrieden, auch wenn meine Kollegin, die mir gegenüber saß, in der Arbeit eine Stunde vor Essensbeginn (11.00 Uhr) aussah wie ein kleines Spanferkelchen mit Apfel im Maul. Das tut sie natürlich nicht aber hier fängt der Hunger an. So war es am Anfang, mittlerweile geht es schon automatisch und ich habe es sogar schon vergessen zu Essen, bis mich meine Kollegen aufmerksam gemacht habe.
Nach 5 Gabeln schon satt
Ich saß vor einem Teller und war schon nach 5 Gabeln satt. Die Damen von unserem Restaurant in der Firma HOGALOUNGE hat immer fröhlich aufgeladen und ich sagte nein bitte nicht das kann ich nicht essen. Mittlerweile bin ich so schlau und bringe mir immer eine verschließbare Schüssel mit, lade mir meist die hälfte da rein und esse das abends zu Hause.
Du bauchst Disziplin
Ob es was bringt weiß ich nicht aber ich fühle mich dabei gut, ja ich saß auch schon bei Kollegen am Tisch und habe denen beim Essen zugesehen. Es ist ein täglicher Kampf. Tu es, oder tu es nicht, es gibt kein Versuchen (Meister Joda). Irgendwann ist so eine Routine in dir, das es dir so egal ist und es läuft von selbst, aber die ersten 2-3 Monate sind hart und da musst du sehr dizipliniert sein. Ich musste die ersten Monate kurz vor den Essenszeiten aufpassen das ich beim Sprechen nicht gesabbert habe.
Ich will damit sagen und das sagen auch führende Universitätskliniken, starte einen Versuch, denn je weniger Atombomben Du schlucken musst dest besser!
Neu ist das nicht
Vor vielen tausenden Jahren hatten wir das auch
keinen Kühlschrank
der nichtvorhandene Kühlschrank war leer
Die Menschen hatten auch nicht jeden Tag etwas zu Essen auf dem Tisch. Wir leben wie die fetten Maden im Speck, machen den Kühlschrank auf und nehmen uns was raus.
Es gibt verschiedene Modelle
16-4-4 mach ich … die harten machen 16-8 und die ganz Harten machen 5-2. Fünf Tage essen und 2 Tag nix (nur Trinken). Essen darf man ja was man will, aber halt nur zu den Zeiten und auch die Menge ist egal. Es darf ruhig ein großer Haufen sein, aber die ZEITEN.
Meine Liebe Sylvia Weigl hat mir das so simpel erklärt, das es auch so Menschen wie ich verstehe: Die Feuerwehr ist immer zuerst vorort um die Brandherde einzudämmen bezieungsweise zu löschen. Das macht das Kortison auch. Die Aufräumarbeiten und den Wasserschaden werden dann in den nächsten Wochen und Monaten von Therapeuten, Rehas, Aufbaupräparaten usw. gemacht.
Habe zuerst verweigert
Ein gebranntes Kind langt nicht ein zweites Mal ins Feuer und deswegen habe ich eine Stoßtherapie Kortison verweigert. Aber leider lag ich mit meinen Brandwunden von 1997 falsch. Die Entwicklung und auch die Forschung für Kortison hat nicht geschlafen, sondern die Sache ertäglicher und freundlicher gemacht.
Der Chefarzt der Neurologie in der Uni-Klinik Augsburg hat sich damals (2016) im Krankenhaus persönlich Zeit genommen und mich gefragt, warum ich denn das Kortison verweigere und ich habe ihm dann die schrecklichen Erlebnisse von 1997 erzählt. Er garantierte mir dann auch das sich Kortison weiterentwicklt habe und dann habe ich einer Stoßtherapie von 5 Tagen auch zugestimmt.
Man muß Medikamente gegen Medikamente nehmen
Mir wurde Pantoprazol verabreicht das ich keine Magenprobleme bekomme und das Kortison besser vertrage. Und wieder komme ich zu dem Schluss pharmazeutische Erzeugnisse sind einfach Chemiebomen die nicht auf dem Baum wachsen und deswegen habe ich so eine Abneigung.
Lieber Leser ich möchte hier ganz klar sagen, das ich Dich nicht animieren möchte Tabletten zu verweigern, denn diese sind bei bestimmten Krankheiten unumgänglich. Bei manchen kleinen Sachen sollte die Medizin auch nachdenken ob es nicht eine Alternative gibt (zu schnell wird z. B. Antibiotika verschrieben). Das hat zwar nichts mit MS und Kortison zu tun, aber ich sehe das Global! Die Pharmaindustrie ist schon sehr mächtig?!
Kortison sollte lange ausgeschlichen werden
Einen Fehler (Fehler ist nicht richtig ausgedrückt, sondern eigene Ansicht) hat damals mein behandelnder Neurologe* gemacht. Ich wurde am 01.12.16 ins Krankenhaus eingeliefert und wurde am 09.12.16 wieder entlassen. Das Kortison sollte ich noch 2 Tage weiter nehmen und dann ersatzlos und komplett absetzen. Das war der Fehler/Ansicht, denn mein Zustand hat sich am 15.12.19 wieder so verschlechtert das ich wieder ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Erst nachdem ich die Kortison-Therapie wieder fortgesesetzt hatte, ging es mir besser. Mein damaliger Neurologe sah das anders. Er vermutete einen weiteren Schub … was natürlich auch sein konnte … ich weiß es nicht. Sollte ich jemals vor dem lieben Gott stehen, werde ich ihn das Fragen.
Als ich dann am 24.12.16 entlassen wurde habe ich noch bis 02.04.17 Kortison genommen. Immer nach einer Woche 5 Mg weniger.
* Wenn ich negativ über einen Arzt spreche werde ich keine Namen nennen. Das wäre nicht fair gegenüber einem Menschen, der versucht mir zu helfen.
Eine Assistenzärztin hat einen Besucherstuhl auf den Tisch gestellt, den Tisch an mein Bett gezogen und ich saß gebeugt auf meinem Bett. Dann hat sich die Ärztin über mich gebeugt und gestochen und das Liquor entnommen. Das wars.
Hier war nichts zu beantstanden. Die Ergebnisse waren negativ, also keine Besonderheiten!
„Heiner, es wird Zeit für einen Denkzettel!“ Endi hat getobt!
Stichtag: 1. Dezember 2016, gegen 7.00 Uhr! Ich bin „normal“ in die Arbeit gegangen. Fuhr mit dem Auto von Aichach nach Friedberg und bin da wie immer in den Zug nach Augsburg eingestiegen, da wir ja keine Parkplätze haben in der Stadtmitte, bzw. Bahnhof.
Bei der ersten Haltestelle ist mein Kollege Martin zugestiegen und wir sind wie jeden Tag, gemeinsam an den Hauptbahnhof gefahren um in die Firma zu gehen. Als wir aus dem Bahnhofsgelände draußen waren, sagte er zu mir „wieso läufst Du so komisch?„. Mir ist das so gar nicht aufgefallen, aber als es mir gesagt wurde bemerkte ich das ich humple, meinen Fuß nachziehe und sah im Schaufenster das meine rechte Körperhälfte total herunterhing.
Eine Ausrede war in diesem Fall parat
Ich konnte das selbst nicht erklären und nachdem es auch andere bermerkt haben bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich sagte das ich mir das Bein beim Gassigehen mit dem Hund verletzt habe. Ich musste mich dann sehr konzentrieren um einiger Maßen ordentlich zu laufen, aber besorgt war ich trotzdem.
Alles war irgend wie in einem Schleier gehüllt
Es sah alles irgend wie anders aus … alles so fremd. Ich kann das nicht Beschreiben oder Erklären, aber ich fühlte das irgend was absolut nicht stimmte. Das dies ein Schub nach 12 Jahren sein könnte ist mir in diesem Moment nicht in den Sinn gekommen.
Es ging Schlag auf Schlag … Endi war wach und böse auf mich
Foto: Pixabay/RobinHiggins
Dann ging es schnell. Innerhalb kürzester Zeit kam ein Kollege nach dem anderen und wollte was wissen. Dann kam noch eine Kollegin zu mir und sagte „wann können wir den Newsletter versenden“, ein anderer Kollege fragte mich nach einem Passwort und dann bin ich plötzlich in eine Welt eingetaucht, bei der sich alles auf einmal dumpf und in Zeitlupe anhörte und aussah. Ich dachte mir hat jetzt mein Stündchen geschlagen? Ich fühlte mich orientierungslos und irgend wie gefangen.
Plötzlich wurden die Stimmen wieder klar und ich hörte einen Kollegen sagen: „wir müssen den Notarzt rufen“. Alles um mich herum packte mich plötzlich und sie transportierten mich in das Zimmer des obersten Chefs in der eine Couch war und hier wurde ich dann hingelegt … ich stammelte dann noch zu meinem Kollegen das Passwort und es müssen heute noch so viel Newsletter raus und Moritz, beachte das Du nur 5.000 pro Stunde versenden kannst … dann kam auch noch unser Personalleiter (mein lieber Uli) und der oberste Chef ins Zimmer und diese redeten von einem Schlaganfall und das machte mich noch nervöser.
(Immer wenn ich diese Szene vor Augen habe treibt es mir die Tränen in die Augen … heute noch)
Sanitäter kamen
Nach einer Zeit kamen Menschen mit komisch grellen Anzügen … ja klar das waren Sanitäter. Sie haben mir fragen gestellt und ich habe diese auch beantwortet (Name, Alter, wie viele Finger sehe ich, wo ich mich gerade befinde). Dann kamen die Standarduntersuchungen wie Blutdruck, Plus usw. Ich kann mich noch genau an die Gesichter der beiden Rettungssanitäter erinnern und ich weiß auch das ich mit ihnen noch herumgewitzelt habe. Sie fragten mich dann ob ich gehen kann oder ob sie mich Transportieren müssen. Ich sagte ich kann noch gehen und ich fühlte mich nicht mehr so orientierungslos. Ich fühlte mich wohler.
Als ich dann im Krankenwagen gelegen bin, sind wir „blau“ Losgefahren … nein nicht betrunken sondern mit Blaulicht und Martinshorn …
Notaufnahme Krankenhaus Augsburg … (da ist/war noch Luft nach oben)
Der Rettungssanitäter hat dann dem behandelten Arzt in der Notaufnahme brav den ganzen Vorgang geschildert in einer medizinischen Sprache die ich nicht verstanden habe, aber es klang sehr professionell …
Ich bin eingefahren worden und auch relativ schnell ins CT (Computertomographie) gekommen. Nachdem erstmal ein Schlaganfall ausgeschlossen wurde lag ich exakt fünf Stunden im Gang der Notaufnahme. Schlafen ist nicht drinn, weil es viel Unruhe gegeben hat … ich hatte nichts zum lesen, kein Wasser nichts. Da können fünf Stunden sehr lange werden. Hier gibt es für die mittlerweile Uni-Klinik noch nachholbedarf. Ich weiß das ich nicht der einzige Mensch auf Gottes Erdboden bin, aber die Versorgung in der Notaufnahme war nicht gut … nein ich möchte den Bediensteten nicht unrecht tun, die Versorgung in der Notaufnahme war überlastet! Insgesamt von Einlieferung bis Check-in im Zimmer sind 7 Stunden vergangen.
Besuch in der Notaufnahme
Nach ca. drei Stunden stand plötzlich meine Ex-Frau und ihr Vater vor mir. Nach einem 30 Minuten Gespräch haben wir uns darauf geeinigt das sie jetzt nach Hause fahren, sie versorgt ihre beiden Kinder soweit und kommt dann wieder. Macht ja Sinn weil hier konnte sie außer im Weg stehen nicht viel machen. Sie sind dann am Nachmittag auch gekommen als ich endlich in meinem Zimmer gewesen bin.
Foto: Pixabay/gerald
Ich war in der Stroke-Abteilung im 9. Stock
Da es immer noch nicht klar war ob ich einen Schlaganfall oder einen Schub hatte, wurde ich noch am selben Tag in die Stroke-Abteilung verlegt … da möchte ich nie wieder hin. Es ist eine Art Intensivsation für Schlaganfallpatienten. Einmal pro Stunde kommt eine Schwester ins Zimmer und schaut ob alles in Ordnung ist. Man hängt an „gefühlt“ 1.000 Kabeln und einmal pro Stunde wird automatisiert der Puls und der Blutdruck gemessen … Schlafen unmöglich da man alle halbe Stunde geweckt wird. Ja ich weiß das wird seinen Grund haben und ich will ja nicht Jammern.
Neben mir lag ein Mann der schon seinen 3. Schlaganfall gehabt hat und ab dem Hals gelähmt war. Er musste die Schwester anbimmeln das sie ihm die Nase putzt … er hatte auch noch Schnupfen. Er musste sie mehrmals Bitten ihm die Nase zu putzen das er Luft kriegt. In einer der gelähmten Hände hat seine Ehefrau ihm ein Kuscheltier in Form eines Schaafes eingeklämmt. Das war die ganze Zeit in seiner Hand und wenn es herausgefallen ist, habt es die Schwester wieder in sein Hand geklemmt.
Ich weiß das ist sehr hart aber ich habe diesem Mann gewünscht das ihn der letzte Schlag, doch lieber erschlagen hätte … Gott kann so grausam sein, oder? Am nächsten Tag erfuhr ich von dem Mann das er Doktor der Gynäkolgie war und bis zu seinem 60. Lebensjahr noch praktiziert hat und dann kamen die Schläge … nach und nach! 🙁 Das Leben kann so gemein sein!
Der Tag nach einer schlaflosen Nacht
Ich war froh als es Tag wurde und ich hoffentlich von diesem Zimmer befreit wurde. Es kam am Vormittag eine Ärztin und ist mit mir ein paar Sachen durchgegangen und sie sagte mir auch das ich jetzt hier raus kann aus der Stroke-Abteilung und „in normal“ gelegt werde.
Endlich in einem normalen Zimmer
Ich wurde dann verlegt und es war viel angenehmer als in Stroke! Ich möchte das nicht schlecht reden, aber aus der intensiv heraus zu sein ist schon angenehmer.
Täglich kam die Visite am Vormittag und hatte Fragen gestellt und auch einige Tests gemacht und diese auch notiert.
Foto: Pixabay/PublicDomainPictures
Trauma hin oder her
Ob man dieses schreckliche Erlebnis, das mich wahrscheinlich nie wieder los lassen wird, als Trauma sehen kann, sei dahingestellt. Ob ich eine Psychotherapie benötige oder nicht, weiß ich auch nicht. In der REHA hatte ich mehrere Sitzungen mit einer Psychotherapeutin und sie sagte das ich auf dem besten Wege bin das alles zu verarbeiten. Ich bin sicher das dieser Megaschub irgend etwas in meinem Hirnkästchen zerschossen hat.
Am 09.12.2016 wurde ich vom Krankenhaus entlassen … was ein Fehler war
Vom Krankenhaus hatte ich dann einen Termin bei einem MS-Zentrum bekommen, dieser war sechs Tage nach meiner Entlassung. Zwischen den Ärzten im KH und MS-Zentrum wurden dann noch Details geklärt und ich konnte Entlassen werden. Im Krankenhaus hat man mir noch eine zwei Tagesdosis Kortison mitgegeben und er war der Meinung das würde ausreichen und das Medikament könne abgesetzt werden. Ich sollte dann den Termin im MS-Zentrum wahrnehmen um ein weiteres Vorgehen zu Besprechen.
Mein Zustand verschlechterte sich und ich habe es nicht mal gemerkt
Ich habe eigentlich den ganzen Tag im Bett verbracht, viel geschlafen und mich körperlich erholt … dachte ich. Als der 15.12.2016 da war, hat mich meine Ex-Frau mit dem Auto ins MS-Zentrum gebracht. Der Weg dahin war vom Parkhaus bis zur Praxis sehr beschwerlich (ca. 200 m, Fatigue). Meine Ex-Frau musste mich stützen weil ich schlecht zu Fuß war. Alle 100 Meter musste ich eine Pause einlegen. Nach gefühlt 10 Stunden und 25 Kilometern (waren es natürlich nicht) waren wir endlich in der Praxis und kamen auch recht schnell dran.
Bei allen Prüfungen durchgefallen
Nach einer Warenbestandsaufnahme (Frage-Antwortspiel) durch den Arzt, ging es an die motorische Begutachtung … Anwander 5 setzen. Ich bin bei allen motorischen Tests durchgefallen. Einbeinstand, Hand gegendrücken, Zeigefinger zur Nase bei geschlossenen Augen, auf einem Bein hüpfen, Arme nach vorne heben (wie ein Schlafwandler) bei geschlossenen Augen, die Hände schnell drehen, Refexe an Hand, Knie und Fußknöchel … ich glaube das war es. Der Arzt sagte mir nur, ich kann im Moment nichts für sie tun, Herr Anwander, Sie müssen sofort wieder ins Krankenhaus.
Alle Mauern stürzten plötzlich ein
Eine Welt ist für mich zusammengebrochen. Wir standen kurz vor Weihnachten. Meine Töchter waren für kurz nach Weihnachten eingeplant. Ich hatte in der Arbeit in neun Jahren zwei Krankheitstage und jetzt gleich 2 oder mehr Wochen. Ich hatte einen riesen Horror davor wieder in die Notaufnahme zu müssen. Der Dr. versprach mir, weil ich vor kurzem schon im Krankenhaus war wegen der gleichen Sache, würden die mich gleich durchwinken. Das haben sie auch, aber erst nach fünf Stunden! Fünf Stunden auf einem Klappholzstuhl sitzen kommt einer Folter aus dem Mittelalter gleich.
Vielleicht hätte
man mehr Geduld und
Verständnis haben müssen
Der Schub hat was im Sicherungskasten zerschossen
Meine Ex-Frau war sowieso saugrantig auf mich, weil ich mich nicht an ihr Geburtsdatum im MS-Zentrum erinnert habe (sie wurde als Betreuungsperson benannt und als ich gefragt wurde wann sie denn Geboren ist, sagte ich versehentlich das Gebutsdatum meiner ersten Frau). Ich weiß das ist mir sehr sehr peinlich gewesen und ich schäme mich jetzt noch (2019) dafür, aber der Schub hat auch was in meinem Oberstübchen zerschossen. Ich habe noch heute manchmal solche Aussetzer. Mir tat das damals sehr leid für meine Ex-Frau, das wollte ich nicht.
Zurück wieder zum Krankenhaus
Als ich „endlich“ in der Station 9 oben war wurde ich schon von der mir bekannten Schwester mit Namen und Verwunderung begrüßt. Eine traurige Freude war das auf meiner Seite. Also das ganze wieder von Vorne!
Ob ich bei meinem ersten Krankenhausaufenthalt eine hatte oder ob es der zweite war weiß ich nicht mehr genau. Die Werte der Punktion waren im grünen Bereich. Die Untersuchung wurde auch im Krankenzimmer gemacht ich saß auf meinem Bett, die Ärztin hat den Esstisch hergeschoben, sich mir einem Stuhl darauf gesetzt und gestochen. Nach dieser coolness war ich dann auch Locker. Die eine Stunde liegen und viel trinken blieb mir aber nicht erspart.
So gingen die Tage immer näher an Weihnachten
Das man da traurig wird, wenn der Arzt nicht sagen kann ob ich an Weihnachten nach Hause kann oder nicht, sollte klar sein. Meine Töchter haben mich auch besucht genau wie 3-4 Mal pro Woche, meine Ex-Frau. Meine Eltern, Geschwister, alle waren da. Ich habe viel gelesen und hatte nette Leute in meinem sechser Zimmer. Ja wir waren zu sechst.
Eines Tages kam die Ärztin rein ins Zimmer und sagte: „Also meine Herren, das eines klar ist, sie, sie, sie und sie, dürfen die nächsten drei Monate nicht Auto fahren. Sie sind Schlaganfall-Patienten und könnten Doppelbilder sehen“. Dann habe ich natürlich zu Schlucken begonnen, denn dann konnte ich ja nicht in die Arbeit. Das ich bis Mitte 2017 aus dem Verkehr (Krankgeschrieben) gezogen war mir bis dato nicht bewußt. Ich frage die Ärztin ob ich auch betroffen bin und sie Frage mich ob ich Doppelbilder sehe und ich sagte Nein, dann sie nicht betroffen, sagte sie.
Foto: Pixabay/Gellinger
Autofahren konnte ich trotzdem nicht
Doppelbilder sah ich zwar nicht aber meine rechte Körperhälfte war stark eingeschränkt und ich hätte nicht ordentlich Gas geben, bzw Bremsen können. Auto zu fahren wäre Selbstmord und Mord an anderen Verkehrsteilnehmern gewesen. Ich hätte mich auch gar nicht fahren trauen. Wenn ich gelaufen bin habe ich meinen rechten Fuß nachgezogen, also da wäre Autofahren schon sehr optimistisch bzw. lebensgefährlich gewesen.
Am 24.12.2016 wurde ich entlassen
Es war noch ein ziemlicher Kampf vor Weihnachten entlassen zu werden. Ja ich weiß die Gesundheit geht vor und heute weiß ich auch das ich im Notfall im Krankenhaus bleiben hätte müssen/können.
ich habe
mich selbst
getrieben
Als Familienvater möchte man an Weihnachten zu Hause sein. Heute (2019) sehe ich das anders. Ich wollte damals bei meiner Familie sein, aber das war irgendwie schon der Anfang vom Ende. Vielleicht war damals schon klar das es auf dauer so nicht weiter gehen wird!
Dieser Winter war besonders hart im Janunar. Der See war komplett zugefroren das man auf ihm Laufen konnte. Foto: Pixabay/pphwurm
Da ich im Krankenhaus schon vorbereitet wurde, dass ich gleich anschließend (so schnell wie möglich) in die Reha kommen sollte, wurden hier schon die Maßnahmen eingeleitet. Entschieden habe ich mich für Enzensberg am Hopfensee im Allgäu und relativ zügig war die Genehmigung von der Krankenkasse da. Es wurde mir gesagt das es relativ schnell gehen kann dass ich den Marschbefehl bekomme.
Aber es gab noch ein paar Sachen zu organisieren
Weihnachten war dann vorbei und meine Töchter sollten am 27.12.16 zu uns nach Aichach kommen. Am 27.12.16 erhielt ich dann den Anruf aus Enzensberg, es wäre ein Platz JETZT frei geworden und ich am 28.12.16 einchecken könnte in ein Einzelzimmer. Ich habe der freundlichen Dame gesagt das dies noch nicht geht ich könnte den Termin nicht wahrnehmen. Als ich das dann meiner Ex-Frau erzählt habe ist diese total ausgerastet, sie hat mich sogar übelst beschimpft, es fiehlen die Worte wie: „Krüppel, ich muss Dich Pflegen, will keinen behinderten Mann„, weil ich den Termin nicht wahrgenommen hatte. Meine Argumentation das ich meine Töchter sehen möchte bevor ich wieder für eine Zeit aus dem Verkehr genommen werde, ist nicht akzeptiert worden (adflfgöhsdföjkaödf556f4fglkadföuhdf64033df_göjnadgökjn/∅Ξ). Zwingt mich nicht diesen Algorhythmus ins Deutsche zu Übersetzen! Da würde ich wahrscheinlich wegen Beleidigung erschossen werden. 🙁
Ich musste noch für die Kortison-Versorgung einen Arzt finden der mir am 27.12.2016 Kortison verschreibt. Meine Ex-Frau hat einen ausgemacht und auch einen Termin dort bekommen. Sie hat mich in die Praxis gefahren und nach einer -wie immer langen- Wartezeit war ich endlich beim Doc. Es wäre sinnvoll gewesen wenn der Doc selbst ein paar Pillen genommen hätte denn wir mussten ihm den benötigten Verbrauch vorrechnen. Er hätte sich um ein vielfaches Verrechnet … ich glaube ich hätte ganz Bayern mit Kortison versorgen können.
Es kam der erneute Marschbefehl
Am 29.12.16 kam dann ein erneuter Anruf aus Enzensberg das ein Platz frei geworden ist und ich am 02.01.17 Einrücken kann. Nun galt es noch einiges zu Organisieren. Packen, Trainingsanzüge kaufen (ich hasse die), Badehosen, Wechselwäsche, WaschPods zum selber waschen … usw. Das Kind meiner Ex-Frau hat mir seinen Laptop zur Verfügung gestellt damit ich auch DVD und Internet nutzen konnte. Nachdem ich die Checkliste von der Reha-Klinik abgearbeitet hatte war ich bereit. Es gab natürlich noch Silvester wo noch meine mittlere Tochter dabei war und für sie ging es am 01.01.17 nach Hause. Mein lieber Schwager hat sie nach Hause gebracht weil ich eben nicht Autofahren konnte und auch nicht wollte. Aber ich bin mitgefahren 😉
Der 02.01.2017 … ich war noch nie auf Reha oder Kur
Der Tag des Marschbefehls kam immer näher und ich wurde immer aufgeregter. Was erwartet mich, wie läuft das ab, was muss ich machen … usw. Am Vormittag ging es dann los, richtung Allgäu und es war auch ein sehr sonniger Tag und dieser spiegelte sich im Schnee sehr toll. Hätte ich nicht gewusst das es noch der tiefste Winter ist, hätte ich fast geglaubt das es Frühling ist.
Nach einer 1 1/2 stündigen Fahrt waren wir in der Rehaklinik Enzensberg. Meine Ex-Frau und mein Ex-Schwiegervater haben mich dahin gebracht.
Nach dem Check-In habe ich mein Zimmer bezogen und meine Ex-Frau und – Schwiegervater sind wieder nach Hause gefahren.
So den nächsten Beitrag (Reha), gibt es in einem eigenen Beitrag.
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