Als ob ich nicht schon gestraft genug bin
Blutkontrolle seit ich Tecfidera nehme
Seit ich Tecfidera nehme stehe ich unter ständiger Blutkontrolle. Anfangs musste ich alle vier Wochen, nach sechs Monaten alle drei Monate zur Blutkontrolle um meine Lymphozyten und Leukozyten im Auge zu behalten. Es ist eine bekannte Nebenwirkung von Tecfidera dass diese vernichtet und somit zur Gefahr werden können.
Leberwerte immer schlechter
Im laufe von zwei Jahren (2017-2019) wurden allerdings die Leberwerte auch immer schlechter. So schlecht das die Neurologin Alarm geschlagen hat. Wir haben dann ein Ausschlussverfahren gemacht:
- vier Wochen keinen Alkohol
- vier Wochen Intervallfasten weg lassen
- Tecfidera absetzen (seit Juni 2019, der Hersteller von Tecfidera sagte bei einem Telefonat mit meiner Neurologin das erhöte Leberwerte bekannt seien, aber nicht in dieser Höhe und auch nur in den ersten sechs Monaten, bis der Körper sich eingestellt hat.)
Es hat nichts gebracht die Leberwerte sind weiter gestiegen.
Langsam gehen mir die Ideen aus Herr Anwander
Mein Hausarzt hat dann eine Blutuntersuchung nach der anderen angeordnet und auch einige Ultraschall Untersuchungen unternommen. NICHTS gab Aufschluss auf diese Werte.
Mir wurde dann vom Hausarzt eine ganz großes Blutbild vorgeschlagen (als seine letzte Idee), bei dem ich 80 € selbst bezahlen musste. Ich willigte ein und habe die gefühlt 100. Blutuntersuchung über mich ergehen lassen … Dracula hätte seinen Wintervorrat beisammen gehabt 😉 .
Als ich zur Analysebesprechung eine Woche später angetreten bin, wäre ich dem Arzt bald um den Hals gefallen. Der erste Satz des Docs war: „Herr Anwander, Alkohol ist definitiv ausgeschlossen, aber ich befürchte da gibt es eine neue Teufelei: Morbus Wilson“.
Ich werde sie an einen Hepatologen überweisen (es gibt nur einen in Augsburg). Er sagte mir das ich unbedingt beim Termin ausmachen erwähnen soll das ein Verdacht auf Morbus Wilson besteht. Er hat mir das so erklärt: „Herr Anwander sie sind für diesen Mann ein medizinischer Leckerbissen„.
Wusste allerdings nicht ob ich jetzt lachen, oder weinen sollte. Sechs Wochen hatte ich dann einen Termin (normal hätte ich 9 Monate warten müssen … 😐 )
Eine weitere Strecke an Untersuchungen hat begonnen
- Phase 1: 24 Std Urin abgabe, CT und Gentest
- Phase 2: Leberpunktion
- Phase 3: Spezialklinik
Ich mag langsam nicht mehr. Ich renne 1 x pro Woche zum Hepatologen. Phase 1 hat leider nichts ergeben und diese Woche war ich im Krankenhaus für Phase 2 (23.10.19). Nächsten Mittwoch werden die Ergebnisse besprochen. Ich hoffe dass das Kind nun endlich einen Namen bekommt, denn ich möchte meinem Feind in die Augen schauen und Wissen wie er/sie/es heißt. Bisher wurden Begriffe wie:
- Morbus Wilson
- Tumor
- Zirrhose
genannt. Ausgeschlossen wurde Gendefekt.
update: 09.12.2019
Die Leberwerte sind um 2/3 gefallen. Ich habe nur folgendes geändert.
- kein Obstjohgurt mehr, sondern nur ungesüsster Johgurt, gessüst nur mit Honig und verfeinert mit Walnüsse, Floh- und Chiasamen … ja ich weiß das klingt alles sehr gesund, aber es schmeckt gar nicht so schlecht
- keine Müsliriegel mehr (also versteckter Industriezucker)
- sehr wenig Obst dafür viel Rohkostgemüse (Karotten, Stangenselerie, Gurken, Kohlrabi, Tomate, Zucchini, roter-gelber Paprika, Pastinaken, Blumenkohl) und das alles in Verbindung mit Frischkäse
Kann es das wirklich gewesen sein? Ich finde es komisch, aber am 14.01.20 habe ich die nächste Blutuntersuchung. Mal schauen ob Weihnachten seine Spuren hinterlassen hat 😉